Vielleicht geht es Ihnen wie einigen unserer Gäste: Sie sind für einen Geschäftstermin, eine Konferenz, oder nur auf der Durchreise in der Stadt, und haben ein paar Stunden, um sich die Stadt anzuschauen, aber leider auch nicht mehr. An dieser Stelle wollen wir Ihnen ein paar Ideen geben, wie Sie München “auf eigene Faust” entdecken können, sehen Sie “Minga” ganz individuell an Ihre (zeitlichen) Bedürfnisse angepasst, ganz ohne an die zeitlichen Vorgaben einer geführten Stadterkundung gebunden zu sein. Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind, und die eine oder andere Stelle dann bei Ihrem nächsten Besuch länger erkunden möchten, empfehlen wir Ihnen einen längeren Aufenthalt in unserem Boutiquehotel Splendid-Dollmann im Lehel.
Heute geht es in das Künstlerviertel der Stadt – nach Schwabing.
Start: Wedekindplatz
Ende: Englischer Garten
Dauer: ca. 2 1/2 Stunden
Schwabing wurde urkundlich, als Siedlung eines Schwaben, bereits 782 erwähnt, und ist damit fast 400 Jahre älter als München. Schwabing wurde 1890 eingemeindet und bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges avancierte es zum kulturellen Zentrum der Stadt. Viele bekannte Künstler und Autoren lebten hier, von Thomas Mann bis Herman Hesse, von Rainer Maria Rilke bis Karl Kraus, und natürlich Franz Wedekind dessen Name der Platz von dem wir starten trägt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Schwabing noch einmal an seinen Ruhm als Künstlerviertel anknüpfen. Schwabing ist zwar immer noch angesagt, aber die hohen Mieten haben die “armen Poeten” derweil vertrieben, was an dem Charme und Flair dieses pittoresken Stadtteil nichts geändert hat. Anfang der ’80er Jahre haben Helmut Dietl mit seiner Serie “Monaco Franze” und die Band “Münchner Freiheit” Schwabing auch im gesamten deutschsprachigen Raum ein Denkmal gesetzt.
Der Spaziergang durch Schwabing beginnt gleich hinter der Haltestelle “Münchner Freiheit” in Altschwabing am
Wedekindplatz
Der Wedekindplatz, benannt nach Franz Wedekind, ist der zentrale Punkt Altschwabings. Das beliebte Viertel zwischen Englischen Garten und Münchner Freiheit ist für seine vielen Cafés, Restaurants und Kneipen bekannt, passen Sie auf, das Ihr Rundgang nicht gleich hier endet, auch wenn das bunte Treiben zum Verweilen einlädt. Vor dem Café an der Münchner Freiheit ist eine Skulptur des “ewigen Stenz Monaco Franze” Helmut Fischer platziert worden, um das Schaffen dieses bekannten Münchner Schauspielers zu würdigen, der Schwabings Ruhm gemehrt hat.
Wir setzten unseren Spaziergang gen Westen fort, laufen die Feilitzschstraße hinunter, passieren den futuristisch erneuerten Bahnhof Münchner Freiheit bis zur
Leopoldstraße
Die Leopoldstraße ist nicht nur die bekannteste Schwabinger Straße, sondern sie lädt Besucher und Anwohner zum Flanieren ein. Unzählige Cafés und Restaurants säumen beide Seiten des Weges. An einem lauen Sommerabend scheint ganz Schwabing hier zu sein, die Barbesuche der Münchner Touristen sind ein Höhepunkt jeder Reise, und das bunte Treiben zwischen Straßenhändlern, Künstlern, Studenten und Touristen wird Ihnen lange in Erinnerung bleiben.
Wir folgen südlich der Leopoldstraße bis zur Franz-Joseph-Straße, wo wir rechts abbiegen, die nächste Rechts führt uns zur Wilhelmstraße, die wir zwei Querstraßen nördlich folgen bis wir auf der
Hohenzollernstraße
sind. Jugendstil soweit das Auge reicht! Insbesondere die geometrischen Elemente nebst der dekorativ geschwungen Elemente kennzeichnen die Straße und geben ihr den unverwechselbaren Flair. Berühmt ist sie auch für ihre kleinen und ausgefallen Modeboutiquen, Zeit für eine kleine Einkaufspause auf unserem Rundgang.
Unseren kleinen Rundgang setzen wir in westlicher Richtung bis zur Römerstraße fort. Dort folgen wir der Römerstraße bis zur Anmillerstraße in die wie in östliche Richtung einbiegen.
Ainmillerstraße
Aus der Jugendstilbewegung entwickelt sich eine aktive Gruppe junger Künstler, die u den wichtigsten Wegbereitern der modernen Kunst zählten. Allen voran der Blaue Reiter und mit dem Herausgeber, Künstler und Kunsttheoretiker Wassily Kandinsky, der 1896 nach Schwabing kam und 1900 von der Kunstakademie aufgenommen wurde.
Dort studierte er bei Franz von Stuck, dessen Villa Stuck unweit des Hotel Splendid-Dollmann, auch immer einen Besuch wert ist.
An den Fassaden entlang der Straße finden sich mit die schönsten Beispiele des Jugendstils, z.B. am Haus der Nummer 22, wo Adam und Eva zu Füßen des Baumes der Erkenntnis liegen. Wir folgen der Straße in östlicher Richtung, wo Kandinsky auch dereinst residierte, bis wir wieder zur Leopoldstraße gelangen, der wir südlich, vorbei an der Akademie der Künste, bis zur Ludwig-Maximillians Universität folgen.
Ludwig-Maximillians-Universität
Die Ludwig-Maximilians-Universität ist nicht nur eine der größten Universitäten des Landes, sondern auch eine der ältesten Universitäten, deren Wurzeln im Spätmittelalter liegen, und bereits 1472 Studierende immatrikulierte. Das Hauptgebäude wurde 1840 von Friedrich von Gärtner errichtet, und es gilt bis heute kunsthistorisch zu eines der wichtigsten Gebäude des Rundbogenstils als Spielart des Historismus.
Es ist auch der Ort des studentischen Widerstandes um die Weiße Rose gegen das Hitlerregime. 1942/1943 versuchten die Studierenden um Sophie und Hans Scholl ihre Kommilitonen aufzurütteln. Im Hauptgebäude befindet sich eine Gedenkstätte, das von der Weiße Rose Stiftung e.V. betreut wird. Die DenkStätte Weiße Rose ist werktäglich von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.
Wir laufen weiter südlich bis wir auf die
Bayerische Staatsbibliothek
stoßen. Die Staatsbibliothek ist eine der bedeuteten und größten Bibliotheken Europas mit weit über 10 Millionen Bänden in ihrem Bestand. Ihr internationales Renommee verdankt sie aber auch ihrer Handschriftensammlung, eine der wichtigsten der Welt, sowie der größten Inkunabelnsammlung Deutschlands.
Wir laufen die Leopoldstraße nördlich Richtung der LMU zurück, und laufen die Veterinärstraße rechts hinein bis zum Englischen Garten, wo wir uns von dem kleinen Spaziergang erholen und den Park genießen können.